Hallo Ihr lieben Nähbienchen!

Eine liebe Freundin von mir hat vor ein paar Tagen einen kleinen süßen Engel auf die Welt gebracht und ich habe sehr lange überlegt was ich ihr Besonderes nähen könnte. Nachdem ich mich wund gegoogelt habe bin ich auf die Idee eines Stillschals gekommen.

Ich selbst habe meinen Sohn gestillt und finde die Idee super und auch sehr praktisch. Der Still-Loop ist ein runder Schal, der extra breit genäht wird, damit man das Kind beim Stillen etwas ablegen kann und gleichzeitig Kind und Mutter vor ungewünschten Blicken geschützt sind. Außerdem nähe ich eine Variante mit einem kleinen extra Fach für z. B. Stilleinlagen und/ oder Stillhütchen.

Still-Loop nähen – was wir dafür brauchen

  • Zwei Stoffstreifen (Innen- und Außenseite) mit den Maßen 50 cm x volle Stoffbreite oder, wenn Ihr Innen- und Außenseite mit dem gleichen Stoff haben möchtet, könnt ihr, so wie ich, ein Stoffstück mit 1 m x volle Breite nehmen. So spart Ihr euch eine Naht.
    Bei der Stoffauswahl ist es eurem Geschmack überlassen was ihr nehmt und evtl. auch abhängig von der Jahreszeit. Möglich ist eigentlich fast alles, z. B. Baumwolle, Jersey, Interlock, Fleece, Frottee, Sweat…
  • Ein kleines Stoffrechteck von ca. 30 cm x 15 cm für die Tasche
  • Einen Klettstreifen von ca. 4 cm, Druckknopf o. Ä.
  • Und natürlich die üblichen Hilfsmittel, wie Lineal, Rollschneider oder Schere und Stecknadeln

Das braucht ihr für den Still-Loop.

Legen wir los: Auf ans Stillschal nähen

ZuschnittIch verwende einen kakifarbenen Interlock, da meine Freundin eher ein Träger von dezenten und unauffälligen Farben ist. 😉
Da ich Innen- und Außenseite in der gleichen Farbe machen möchte, schneide ich mir mein Stück auf 1 m x volle Breite, das Stoffrechteck und das Klettband für die Zusatztasche zu.

Als Erstes nähen wir die kleine Tasche an. Wir legen dafür das Rechteck einmal rechts auf rechts zusammen, also zu einem Quadrat von 15 x 15 cm..

Schritt 1 - Tasche annähen Schritt 2 - Tasche annähen
Hier habe ich die Ecke nur umgeklappt, damit es besser erkennbar ist. Ihr steckt euch die beiden gegenüberliegenden offen Seiten zusammen und näht diese mit einem passenden Stich zu.

Zum passenden Stich:
So sieht die genähte Tasche aus - Gut gebügelt ist halb genäht! ;)Hier kommt es natürlich darauf an welchen Stoff ihr verwendet! Da ich Interlock verwende, habe ich mit der Jersey-/ Stretch-Nadel einen dehnbaren Stich verwendet und mit der Overlock gearbeitet. Ein Zickzack-Stich oder Dreifachgradstich sind aber genauso gut. Bei der Nähmaschine bevorzuge ich bei dehnbaren Stoffen einen Obertransportfuß (falls vorhanden!), da dieser den Ober- und Unterstoff nach hinten transportiert und der Stoff sich somit beim Nähen nicht mit dehnt. Das verhindert unnötige und vor allem unschöne Wellen im Stoff. So wie auf dem Bild recht sieht unsere „Tasche“ dann erstmal aus.

Danach wenden wir die „Tasche“ und drücken auch die Ecken schön raus. Bügel dir die Tasche schön glatt, das finde ich immer sehr wichtig! Denn: GUT GEBÜGELT IST HALB GENÄHT! 😉

Nun legen wir die Tasche vor uns und stecken das eine Klettstück an die richtige Position, schön mittig an den oberen (geschlossenen) Rand. Wir nähen dann den Klett knappkantig auf die Tasche.

Klett feststecken und annähen

Danach legen wir uns die Tasche an die gewünschte Stelle auf die rechte (schöne) Seite des Loops. Ich lege mir die Tasche in der Nähe der späteren Naht vom Zusammennähen, da diese meist hinten liegt beim Tragen und somit auch die Tasche etwas versteckter ist. Aber das könnt ihr natürlich ganz individuell für euch entscheiden.

Tasche wie gewünscht auf dem Loop positionieren

Legt euch eure Tasche auf die schöne (rechte) Seite eures Loops an die Stelle, wo ihr sie haben wollt, und knickt euch den Teil mit dem Klett an der Tasche um. So könnt ihr schön das andere Klettstück auf dem Loop positionieren, feststecken und ebenfalls knappkantig aufnähen.
Dann könnt Ihr eure Tasche zukletten und auf dem Loop positionieren. Die Tasche links und rechts gut feststecken, ich habe auch unten einmal festgesteckt, sodass beim Nähen nichts verrutschen kann.

Täschchen feststecken und annähen

Und dann links und rechts die Tasche knappkantig annähen. Oben bleibt natürlich offen, um die Tasche mit dem Klett zu befüllen und unten wird es beim Zusammennähen mit verschlossen. So sollte es dann aussehen:

So sollte die angenähte Tasche mit dem Klett dann aussehen

Loop rechts auf rechts aufeinander legen und feststeckenDann legen wir den Loop der Länge nach rechts auf rechts übereinander und stecken ihn an der laaaangen Seite gut fest. Habt ihr zwei verschiedene Stoffe, so steckt ihr natürlich die beiden langen Seiten oben und unten fest. An der Stelle mit der Tasche steckt ihr auch die Tasche mit fest, hier habt ihr dann 4 Stofflagen! Ich habe mir bei meinem Stoff auch die kurzen Seiten festgesteckt, da der Stoff sich sehr wellt und ich so einfach genauer stecken kann. Diese Nadeln sind aber nur zur Hilfe da, hier wird vorerst nichts genäht! Ihr habt dann einen Schlauch von ca. 50 cm x volle Breite vor euch liegen.

Nun näht ihr die laaaange festgesteckte Seite nähfüßchenbreit (ca. 0,7cm) zusammen. Ich habe hierfür meine normale Nähmaschine benutzt, da meine alte Overlock (Abhilfe ist geschaffen 😉 ) einen hohen Füßchendruck hat und dehnbare Stoffe gerne beim Nähen mitgedehnt werden. Was sehr ärgerlich ist. Also habe ich mit der Nähmaschine, Jersey-/ Strechtnadel, Obertransportfuß und einem Dreifach-Gradstich genäht. An der Stelle mit der Tasche wird es etwas dicker, näht hier also etwas langsamer und achtet darauf, dass alle Lagen übereinander liegen. Solltet ihr zwei verschiedene Stoffe für Innen- und Außenseite haben, so näht ihr nun natürlich oben und unten jeweils die zwei langen Seiten zusammen.

Die oben genähte Naht Loop wenden, dann sollte es so aussehen.
Hier seht ihr oben die genähte Naht. Den Loop dann einmal wenden und dann sollte es so aussehen.

Bild-12

Dann legen wir die kurzen, noch offenen Seiten, rechts auf rechts übereinander. Auf dem Bild habe ich eine Ecke nur zurück geklappt, dass ihr es besser erkennen könnt.

Ihr steckt dann die beiden rechts auf rechts liegenden Stoffseiten zusammen. Achtung! Hier nur die zwei inneren Lagen zusammenstecken! Achtet bei der Naht darauf, dass sie direkt übereinander liegt!

Die beiden Stoffseiten rechts auf rechts aufeinander legen und feststecken

Ihr könnt dann im Kreis gute 2/3 des Loops abstecken, bis es zu eng wird. Dann näht ihr eure abgesteckte Strecke zusammen, bis es wieder zu eng wird. Die letzten Zentimeter bleiben dann offen.

Die abgesteckte Strecke zusammennähen bis es zu eng wird

Ihr habt dann die Möglichkeit die letzten Zentimeter mit dem Matratzenstich mit der Hand zuzunähen oder ihr steckt es euch ab und näht es mit der Nähmaschine. Ich selbst kann es einfach nicht leiden mit der Hand zuzunähen und finde eine Maschinennaht hält einfach auch viel besser. Aber das ist absolut Geschmackssache. 😉 Ich habe mir die Naht also abgesteckt und knappkantig mit der Nähmaschine zugenäht.

Nachdem man die knappkantig abgesteckte Naht zugenäht hat, ist der Loop endlich fertig!

So und nun ist unser Still-Loop fertig und bereit zur Nutzung!

Ich versuche euch zu zeigen für was so ein Still-Loop gut ist. Mein Baby ist jedoch schon fast 14 Monate und ist nicht mehr so als Model geeignet, daher musste ich auf „Trockenübungen“ zurück greifen! 😉 Kuschelweicher Loop für kalte Herbsttage – hält warm und sieht super aus! Versteckt Baby und Brust beim Stillen und schützt vor fremden Blicken bzw. bietet er einem auch die Möglichkeit an Orten zu stillen, an denen sich manche durch eine nicht bedeckte Brust eventuell belästigt fühlen würden.

Der-Still-Loop - Kuschelweich für kalte Herbsttage und schützt vor fremden Blicken bei Stillen.

Mit praktischer versteckter Tasche Mit praktischer, versteckter Tasche für die Aufbewahrung von Stilleinlagen oder Stillhütchen – immer griffbereit!

Viel Spaß beim Nachnähen!

Liebe Grüße

eure Jenny