Hallihallo Ihr fleißigen Näh-Lieschen!

Schön, dass ihr auf unsere Seite aufmerksam geworden seid und an meiner Nähanleitung Interesse habt. Mit dieser ersten Anleitung möchte ich euch Schritt für Schritt zeigen, wie ihr für eure Kinder ein schönes Dreiecks-Halstuch nähen könnt. Schließlich steht der Herbst mit seinen kalten Tagen schon spürbar vor der Tür. Die Anleitung wird euch von der Vorbereitung über das Zuschneiden bis hin zu eurem fertigen Tuch mit jeder Menge Bilder und zusätzlichen Beschreibungen begleiten.

Diese Anleitung ist für Anfänger sowie fortgeschrittene Näherinnen (ich geh jetzt einfach mal davon aus, dass das kein Mann liest, falls doch: Herzlich willkommen!) geeignet. Ich wünsche Euch ganz viel Spaß beim Nähen und jede Menge Freude mit Eurem fertigen Kinder-Dreiecks-Halstuch. ☺

Bevor wir jedoch richtig los legen, möchte ich Euch noch ein paar, evtl. unklare Begriffe/Dinge erklären:

Rechts auf rechts:
Mit der rechten Seite ist die schöne, farbintensive Seite eures Stoffes gemeint. Rechts auf rechts bedeutet also, die schönen Seiten so aufeinander zu legen, dass sie sich anschauen.

Links auf links:
Mit der linken Seite ist die unschöne, farbschwache Seite eures Stoffes gemeint. Links auf links bedeutet also, die „schlechten“ Seiten so aufeinander zu legen, dass sie sich anschauen und die schöne Seite auf dem Tisch liegt und euch anschaut.

Steppstich/Gradstich:
Das ist der Standardstich an jeder Maschine. Mit diesem näht man eigentlich fast alles.

Versäubern/umnähen:
Dies wird mit einem Zick-Zack-Stich für die Sicherheit gemacht. Versäubert wird zwischen dem bereits genähten Gradstich und dem noch überstehenden Stoff bis zur Schnittkante.

Nahtzugabe:
Eine Nahtzugabe ist der Abstand zwischen der aufgemalten Naht und der Schnittkante. Die Nahtzugabe ist meist 1cm/füßchenbreit.

Wendeöffnung:
Diese Öffnung gibt es bei Produkten, die gefüllt, gefüttert oder rechts auf rechts genäht werden. Eine Wendeöffnung ist ein kleines Stück in der Naht welches vorerst nicht genäht wird. Die Größe des „Lochs“ sollte immer dem jeweiligen Nähprojekt angepasst werden, denn hierdurch wird das fast fertige Produkt auf die schöne Seite gewendet.

Matratzen-/Leiterstich:
Mit diesem Stich schließe ich all meine Wendeöffnungen. Er ist kinderleicht und fast nicht sichtbar.

Verriegeln:
Dies muss immer am Anfang und am Ende des Nähens an der Maschine gemacht werden. Es bedeutet ein Stoffteil mit dem anderen Stoffteil durch vor- und rückwärtsnähen fest miteinander zu verbinden, sodass die Naht nicht mehr aufgehen kann.

Stoffbruch:
Ein Stoffbruch ist die Kante, an dem der Stoff doppelt gelegt/gefaltet wird. Wenn auf einem Schnitt der Stoffbruch eingezeichnet ist, müsst Ihr das Schnittmuster mit der Beschriftung an die Kante der gefalteten Stoffe legen. Achtet hier auch auf den Fadenverlauf.

Fadenverlauf:
Das Gewebe besteht aus Kettfäden und Webkanten. Die Kettfäden laufen immer parallel zu den Webkanten und bilden so den Fadenverlauf. Der Fadenverlauf ist gleichzeitig meist der Stoffbruch.

Schrägband:
Diese Bänder bekommt man in diversen Farben und Arten. Sie dienen zum Einfassen von offenen Stoffkanten und helfen bei einem schönen Abschluss des Nähprojektes. Man verwendet sie zum Beispiel bei Kleidung, Kissen, Wimpelketten und noch einiges mehr.

Rippsband:
Bei diesen Bändern handelt es sich um leicht gerillte Bänder. Diese können zum Verzieren/Dekorieren der Nähprojekte verwendet werden.

Oh Gott, ich könnte Euch jetzt noch 1000 Sachen vorab erklären und beschreiben…aber ich denke wir fangen einfach mal an und nach und nach wird immer wieder etwas erklärt oder Ihr fragt einfach nach. Gerne könnt ihr mir auch unter jeannette.naehblog@gmail.de eure Fragen, Anregungen und Wünsche zusenden. Sagt mir einfach, was Ihr gerne alles Schritt für Schritt von mir gezeigt bekommen wollt. ☺

P.S.: Bitte lest euch die Anleitung vor dem Zuschneiden und Nähen einmal komplett durch, das hilf euch die Anleitung besser zu verstehen und Schritt für Schritt abzuarbeiten.

Der Zeitaufwand für die Herstellung dieses Näh-Projektes liegt bei ca. 45 Minuten. So und nun ran an die Maschine und los geht’s!

Für das Nähen eines Kinder-Dreieck-Tuchs benötigt ihr folgendes Material:

  • Einen Jersey- oder Baumwollstoff für die Vorderseite
  • Einen Jersey-, Baumwoll- oder Fleecestoff für die Rückseite
  • Farblich passendes Garn
  • Lineal
  • Stoffschere oder Rollschneider
  • Nadeln
  • Bügeleisen und Bügelbrett
  • Nähmaschine
  • Kreide oder einen Stift
  • Blätter und einen Bleistift
  • Papierschere
  • Klettverschluss oder einen Druckknopf (kann auch ein Kam-Snap sein)

Ihr habt alles was ihr braucht beisammen Super, dann kanns ja losgehen!

Ich zeichne meine Schnittmuster meist im Stoffbruch aufZuerst einmal erstellen wir gemeinsam ein Schnittmuster. Nehmt euch die leeren Blätter, das Lineal, den Bleistift und die Papierschere. Messt den Halsumfang des Kindes, notiert euch dieses Maß. Messt die gewünschte Dreieckslänge und notiert Euch dieses Maß. Zeichnet nun eure gewünschten Maße wie folgt auf dein Papier auf. (Achte auch auf die Nahtzugabe. In meinem Beispiel ist sie enthalten)

Tipp: Ich zeichne meine Schnittmuster meist im Stoffbruch auf – auch hier. Wenn Ihr die gewünschten Maße übertragen habt, schneidet Ihr das Schnittmuster aus. Jetzt könnt Ihr es gerne noch einmal grob um den Hals legen und testen ob es passt und auch alle Maße korrekt sind.

Nun übertragen wir das Schnittmuster auf die von uns ausgewählten Stoffe. Je nachdem wie Ihr euer Muster zugeschnitten habt, könnt ihr es auch im Stoffbruch übertragen, achtet dabei auch auf den Fadenlauf. In meinem Beispiel nehme ich für die Rückseite einen pinken Fleecestoff.
Für die Vorderseite nehme ich einen pinken Baumwollstoff mit Eulen. Schnipp Schnapp - Schnittmuster ausgeschnitten check!Tipp: Steckt den Stoff vor dem Schneiden etwas mit Nadeln fest, dass er nicht verrutscht.

Wenn Ihr die Vorder- und die Rückseite übertragen habt, schneidet den Stoff mit der Nahtzugabe aus. Falls ihr die Nahtzugabe schon dazugerechnet habt, schneidet ihn genau an der aufgezeichneten Linie aus.

Legt nun die Teile rechts auf rechts und steckt diese mit den Nadeln gegen die Nährichtung zusammen. So vereinfacht Ihr euch das Herausziehen während des Nähvorgangs.

Mit Nadeln richtig zusammengesteckt, geht das Zusammennähen viel einfacher!

Legt den Stoff auf die Maschine und spannt ihn durch das Absenken des Füßchens ein. Achtung: Denkt hier an Eure Wendeöffnung auf der langen Seite!

Wendeöffnung nicht vergessen - Wir gehen mal auf Nummer sicher und versäubern mit einem Zick-Zack-Stich, falls der Stoff doch zu sehr ausfranst - Den überstehenden Stoff abschneidenWählt einen Gradstich aus und verriegelt die Anfangsnaht wie folgt: Näht ca. 2-5 Stiche vor und ca. 2- 5 Stiche zurück, dann könnt ihr genau der Linie folgen oder füßchenbreit daneben nähen (wie in meinem Beispiel). Vergesst am Ende nicht das Verriegeln. Auch hier: Näht bis zum Ende, dann wieder 2 – 5 Stiche zurück und wieder vor und schneidet den Faden ab.

Direkt im Anschluss versäubern wir: Dicht neben dem Gradstich nähen wir einen Zick-Zack-Stich zur Sicherheit, falls der Stoff zu sehr ausfranst. Auch hier muss am Anfang und Ende verriegelt werden.

Wenn ihr mit diesem Arbeitsschritt fertig seid, schneidet ihr den überstehenden Stoff nach dem Zick-Zack-Stich knapp ab.

Jetzt wendet ihr das Teil durch eure Wendeöffnung.

Tuch wenden und die Ecken vorsichtig rausdrücken

Vorsichtig mit geringer Hitze bügeln - Anbringen des Kam-Snaps - Nun muss nur noch die Wendeöffnung geschlossen werdenWenn ihr das Tuch gewendet habt, drückt die Ecken vorsichtig mit einem „spitzen“ Gegenstand – wie zum Beispiel einem Bleistift oder einer Schere – raus.

Nun bügelt ihr mit geringer Hitze auf euer gewendetes Tuch – nur die Baumwollseite.

Jetzt könnt ihr probeweise das Teil erneut umlegen und bestimmen, wo das Klettband oder der Druckknopf hin soll. Ich markiere mir die Stelle, an welcher der Verschluss sitzen soll, mit einer Stecknadel und befestige einen Kam-Snap.

Nun schließen wir die Wendeöffnung mit einem Matratzenstich. Einfach das passend farbliche Garn nehmen und auf eine Nadel auffädeln. Und immer innen, leicht überlappend von links nach rechts nähen. Wenn ihr am Ende angekommen seid, macht ihr einen oder zwei kleine Knoten und schneidet den Restfaden knapp ab.

Sooooooo und nun ist es fertig – euer erstes Kinder-Dreiecks-Halstuch! <3 So sieht dann das fertige Dreieicks-Halstuch aus

Ihr habt noch Fragen oder Anmerkungen? Gerne könnt ihr diese unter dem Post kommentieren oder mich direkt unter jeannette.naehblog@gmail.com kontaktieren.

Für alle, die sich jetzt nicht getraut haben und natürlich auch alle anderen, die die Nadeln still stehen lassen: Ihr könnt mich und meine genähten Werke unter meiner Facebookseite finden. Wir freuen uns sehr über jeden neuen Like.

Danke & bis bald!

Eure Jeannette 🙂